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Bischof Overbeck in Strausberg: „Wir stehen am Anfang einer neuen Zeit“

Mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel, am Birkenkreuz vor den Räumen des Militärpfarramtes, beschloss der Katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck am Dienstag den ersten Tag seines Aufenthalts beim Kommando Heer in Strausberg – oder vielmehr bei Militärdekan Siegfried Weber, den er im Rahmen einer Visitation besuchte. „Es ist heute ein besonderer Tag großer Freude“, sagte Weber vor dem Beginn des Gottesdienstes in Richtung Bischof Overbeck. Schließlich sei es dessen erster Besuch in Strausberg, um dort die Soldaten und deren Arbeit kennenzulernen.

Er sei in der Tat während seiner mittlerweile 14-jährigen Amtszeit fast überall gewesen, nur eben nicht in Strausberg, einem „Ort, der jetzt leider an Bedeutung gewinnt“, sagte der Bischof und spielte damit auf den Ukraine-Krieg an. In Strausberg ist das Strategic Training Command angesiedelt, das zuständig ist für die Koordination aller Ausbildungen, die im Rahmen der EU-Ausbildungsmission EUMAM UA auf deutschem Boden stattfinden.

Damit seien auch die Soldatinnen und Soldaten in Strausberg Teil einer großen Gemeinschaft. Das sei ein schönes und wichtiges Zeichen, sagte der Bischof – „wir Menschen können auch Einheit leben“.
Einheit war auch beim Gottesdienst zu erleben. Neben dem Militärbischof waren Dekan Weber und Pfarrvikar Hansjörg Blattner von der katholischen Pfarrei St. Jakobus, der für Strausberg zuständigen Pfarrgemeinde, die Konzelebranten. Auch der Strausberger evangelische Militärdekan Otto Adomat war beim Gottesdienst zugegen.

Die Predigt des Militärbischofs stand ebenfalls unter dem Eindruck des Ukrainekriegs. „Wir stehen am Anfang einer neuen Zeit“, sagte er – einer Zeit, „die wir unter vielen Schmerzen gebären“. Wie schon zu Beginn des Christentums benötige man heute Menschen, die glaubwürdig sind und zeigen, dass andere glaubwürdig seien. So könnten sie eine wichtige Aufgabe auch für Christen erfüllen, nämlich für die Einheit zu wirken. „Einheit wächst da, wo Freundschaft wächst.“ 

Gewalt sei nur dann moralisch gerechtfertigt, wenn sie einem Ziel diene, „dem Frieden als einem Werk des Guten im Menschen“, sagte der Bischof weiter zu den Soldatinnen und Soldaten. Dabei müsse das Ziel der Gerechtigkeit verfolgt werden.

„Wenn wir Männer und Frauen des Friedens sein wollen, dann brauchen wir nicht nur den Willen zur Einheit, sondern auch den Willen zum Frieden.“

Nach dem Gottesdienst begrüßte Dekan Weber neben zahlreichen weiteren Gästen insbesondere den Strausberger Standortältesten, Brigadegeneral André Abed als einen, „der immer für uns da ist“. Abed ist auch stellvertretender Vorsitzender der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS). Weber: „Wir sind froh, dich in unserem Kreis zu sehen.“

Eigentlich sollte die Egerländer Besetzung des Stabsmusikkorps den Gottesdienst und das anschließende Pfarrfest umrahmen. Doch weil an diesem Tag der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj Berlin besuchte und die Musiker unabkömmlich waren, sprang kurzfristig die Jazz-Formation des Heeresmusikkorps aus Hannover ein. Webers Dank – und der Applaus der Anwesenden – war ihnen sicher.
 

Theo Weisenburger

 

Militärdekan Siegfried Weber begrüßt die Gäste © KS / Doreen Bierdel
Militärdekan Siegfried Weber begrüßt die Gäste © KS / Doreen Bierdel
Otto Adomat, evangelischer Militärdekan © KS / Doreen Bierdel
Otto Adomat, evangelischer Militärdekan © KS / Doreen Bierdel
© KS / Doreen Bierdel
© KS / Doreen Bierdel
© KS / Doreen Bierdel
© KS / Doreen Bierdel

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