Bischöfe Bode und Koch wollen stärker für Ehe und Familie werben

Bischof Bode und Bischof Koch
Bischof Bode (links, Quelle: Bistum Osnabrück) und Bischof Koch (Quelle: Martin Rulsch / Wikimedia)

Hildesheim (KNA, 25.02.2015). Als frisch gewählte Delegierte für die Weltfamiliensynode im Herbst im Vatikan wollen die Bischöfe Heiner Koch und Franz-Josef Bode stärker für das katholische Verständnis von Ehe und Familie werben. Außerdem möchten sie weiter nach Wegen suchen, wiederverheiratete Geschiedene unter bestimmten Umständen wieder zu den Sakramenten zuzulassen, wie sie am Mittwoch in Hildesheim in einem gemeinsamen Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) und des Internetportals katholisch.de erklärten.

"Wir wollen junge Leute bewegen, sich ganz bewusst auf eine kirchliche Ehe einzulassen", betonte Koch. Zugleich müsste die Kirche "überzeugender erklären, warum unser Verständnis von Ehe und Familie positiv für die Menschen ist und keine Einengung", ergänzte Bode. Außerdem, so Koch, dürfe man Menschen nicht alleine lassen, deren Ehe trotz bester Absichten gescheitert sei. Zwar bleibe das Ehesakrament unauflöslich, doch bei wiederverheirateten Geschiedenen "mit einer tiefen eucharistischen Frömmigkeit" suche man intensiv nach Wegen, "sie zu den Sakramenten zuzulassen, ohne den Grundsatz in Frage zu stellen".

Bode wies darauf hin, dass es in Deutschland eine große Zahl von wiederverheirateten Geschiedenen gebe sowie sehr viele Menschen, die vor der Ehe schon zusammenlebten: "Auch wenn das nicht der kirchlichen Lehre entspricht, sind vielen doch auch Grundwerte wie Treue und Verlässlichkeit ganz wichtig. Und das müssen wir auch als Kirche stärker wertschätzen."

Immerhin, so Bode weiter, hätten sich bei der letzten Synode im Herbst auch bei diesen strittigen Fragen mehr als die Hälfte der Teilnehmer dafür ausgesprochen, nach neuen Wegen zu suchen. "Deshalb habe ich die Hoffnung, dass das auch gelingen kann."

Bei ihrer Frühjahrsvollversammlung hatten die deutschen Bischöfe neben dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx (München und Freising), Heiner Koch (Dresden-Meißen) als Familienbischof und Franz-Josef Bode (Osnabrück) als Vorsitzenden der Pastoralkommission zu ihren Delegierten gewählt.

Die drei werden an der Ordentlichen Weltbischofssynode zur Familienpastoral vom 4. bis 25. Oktober 2015 im Vatikan teilnehmen. Auf ihr beraten die Kirchenvertreter unter anderem darüber, wie die katholische Kirche auf die veränderte Lebenswirklichkeit von Familien und Paaren reagieren soll.

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