2020: Neues probieren und neue Wege gehen

Militärgeneralvikar Reinhold Bartmann © KS / Doreen Bierdel
Militärgeneralvikar Reinhold Bartmann © KS / Doreen Bierdel

Gedanken von Militärgeneralvikar Bartmann für 2020

Liebe Soldatinnen und Soldaten,

liebe Leserinnen und Leser,

„Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?“ (Vincent van Gogh)

Wieder ist ein Jahr vorüber. Wir haben uns gefreut und geärgert, gearbeitet und geruht, neue Menschen kennengelernt, aber auch Menschen verloren. 2020 sind wir nicht mehr die, die wir vergangenes Jahr waren. Jede Erfahrung, die wir machen, hat Einfluss auf uns – im Positiven wie auch im Negativen. Aus manchen Situationen gehen wir gestärkt heraus, aus anderen verunsichert oder sogar frustriert. Manche Situationen verlangen auch Mut. 

Mut neue Wege zu gehen. Mut neue Dinge auszuprobieren. Mut dem Chef unter die Augen zu treten und seine eigenen Ideen vorzustellen. Mut sich gegen ein „ISSO“ zu stellen. Mut sich mit neuen Verordnungen auseinanderzusetzen.

Neuer Weg für die Kirche

Solche Herausforderungen kommen immer auf uns zu. Manchmal häufiger, manchmal seltener. Gerade in festen Strukturen, wie wir sie auch in der Kirche kennen, braucht es Mut, neue und unbekannte Wege zu gehen. Manchmal braucht es eine Krise, um Strukturen neu zu bedenken. 

Ende vorigen Jahres haben wir uns als Teil der Katholischen Kirche auf den gemeinsam Synodalen Weg gemacht, um über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland zu beraten. Daran beteiligen sich nicht nur die Bischöfe, sondern ebenfalls das Zentralkomitee der deutschen Katholiken. 

Auch wir als Militärseelsorge nehmen teil an diesem gemeinsamen Weg. Die erste Synodalversammlung wird Ende Januar in Frankfurt zusammenkommen. Dort werden mehr als 200 Mitglieder ehrlich, offen und selbstkritisch über verschiedene Themen diskutieren und über die Bedeutung von Glaube und Kirche in der heutigen Zeit nachdenken. 

Neue Wege für Soldaten

Neben solchen neuen Wegen, ist es aber auch wichtig zu bewahren, was sich bewährt hat, was gut läuft. Veränderung ist kein Selbstzweck und sollte nicht zur Ideologie werden. So planen wir in Berlin, aber auch in vielen Standorten der Katholischen Militärseelsorge, wieder Wallfahrten in- und außerhalb Deutschlands. 

Die Erfahrung hat gezeigt, dass es für viele Menschen ein Bedürfnis ist, sich gemeinsam auf den Weg zu machen, gemeinsam zu pilgern und sich von Gott ansprechen zu lassen. In Berlin bereiten wir schon die nächste Internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes vor, in Bayern geschieht dies sicherlich schon für Amberg. Ich würde mich freuen, Sie im neuen Jahr auf einer dieser Wallfahrten zu treffen.

Neuer Mut

Ihnen, Ihren Familien und allen, die zu Ihnen gehören, wünsche ich ein gesegnetes gesundes, friedliches und ehrliches Neues Jahr 2020! Seien Sie mutig!

Monsignore Reinhold Bartmann
Militärgeneralvikar

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