Angstfrei in Dienst und Freizeit

DIVERSITÄT ist mehr als Geschlechterverschiedenheit – sie ist Vielfalt insgesamt.

Frauen, Männer, Gläubige und Nichtgläubige, Menschen mit Migrationshintergrund, Trans- und Homosexuelle, Menschen mit Behinderung, Ältere und Jüngere sind wertvoller Teil der Streitkräfte und darüber hinaus. Sie füllen die Truppe mit Leben, stehen für die Vielfalt (diversity) der Bundeswehr und stärken ihre Bindung an die – vielfältige – Gesellschaft.

„Angstfrei in Dienst- und Freizeit – Wir ermutigen dazu“ heißt die Jahreskampagne zum Thema „Diversität“, die am Mittwoch bei den Tagen der Begegnung des Katholikenrats in Hildesheim gestartet wurde. Die Bundeswehr selbst hat mit „Bunt in der Bundeswehr“ eine Studie dazu aufgelegt, und mit der Zentralen Ansprechstelle für den Umgang mit Vielfalt der Bundeswehr, angesiedelt im Zentrum Innere Führung, auch eine Organisationsstruktur installiert.

Auch Militärbischof Franz-Josef Overbeck hat mehrfach auf die Bedeutung dieses Themas für Kirche und Bundeswehr hingewiesen. Die kirchliche Sexualmoral steht auch auf der Agenda des Synodalen Wegs, der unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche entstanden ist und in diesen Tagen mit der fünften Synodalversammlung in Frankfurt am Main zu Ende geht. Auf eben diesen Synodalen Weg hatte sich Bischof Overbeck schon bei der Tagung des Katholikenrats im März 2022 in Wittenberg bezogen. Dort sagte er, eine glaubwürdige Erneuerung und Umkehr sei nur möglich, „wenn dieses Tun die Kräftigkeit ihrer Menschlichkeit im Umgang mit den Betroffenen, mit den Verdrängten und mit den nicht Gesehenen durch Zeichen der Demut, der Achtsamkeit und der Annahme bestätigt“.

Schon im Vorfeld der Hildesheimer Tage der Begegnung hatten der Katholikenratsvorsitzende Oberstleutnant Gereon Gräf und der Vorsitzende des Fachbereichs „Ehe, Familie, Partnerschaft“, Oberstleutnant Walter Raab, die Bedeutung des Themas für die Soldaten verdeutlicht. „Das Thema ,Diversität‘ dürfte in der Truppe präsenter sein als in Ämtern oder Kommandos“, sagten sie im Interview mit dem „Kompass“. Wichtig seien die im Laufe der Kampagne gesammelten Erfahrungen aus der Basis, etwa aus den Militärpfarrämtern oder aus Gesprächen mit Soldatinnen und Soldaten und deren Angehörigen. „Gemeinsam könnte dieses Wissen dazu führen, konkrete Angebote auf die Erfordernisse abzustimmen und anzubieten“, sagten sie wörtlich.

Die Kampagne, unterstützt durch Plakate und kleine Giveaways, soll nun nach außen getragen werden. Geplant ist unter anderem in der zweiten Hälfte dieses Jahres eine weitere größere Veranstaltung zu diesem Thema im Bereich des Dekanats München.

Theo Weisenburger

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